Berufsbildungswerkstätten: Integration durch Ausbildung

Als der Verein ASAREN die Berufsbildungswerkstätten ins Leben rief, wollte er damit Jugendlichen in schwierigen Situationen eine Zukunftsperspektive bieten. Die Berichte ehemaliger Schüler zeigen, dass die Initiative in dieser Hinsicht auf dem richtigen Weg ist.

So erinnert sich Abdoulaye Sawadogo: «Die Ausbildung war nicht einfach, weil wir Neues lernen mussten und vor allem die Details zu den Materialien, den Maschinen, den Massen, der Zuschneideund Schweisstechnik beherrschen mussten.» Er machte im September 2022 seinen Abschluss und absolvierte anschliessend ein zweijähriges Praktikum in der Stadt, um sein Know-how zu verfeinern. Seither konnte er seinen Traum verwirklichen: «Ich konnte mithilfe meines Onkels, der mir einen seiner Räume zur Verfügung stellt, meine eigene Werkstatt im Dorf eröffnen. Dank dem erwirtschafteten Einkommen konnte ich einen kleinen Generator für meine Arbeit kaufen. Das ist ein guter Anfang und ich schaffe damit die Voraussetzungen, um meinen Betrieb erfolgreich zu entwickeln! »

Die ersten Schüler stammten aus der unmittelbaren Umgebung der Berufsbildungswerkstätten, doch mit der Zeit und dank dem Einsatz des Lehrerteams gelang es, Jugendliche von weiter weg und mit unterschiedlichen Biografien zu integrieren. Von Anfang an wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Werkstätten für alle offen standen und niemanden ausschlossen. Sie sind nicht nur ein Ort, an dem die Jugendlichen einen Beruf erlernen, sondern es wird auch darauf geachtet, das Zusammenleben und den Respekt für die Mitmenschen in ihrer Vielfalt zu fördern. Seit Beginn gibt es wöchentliche Lektionen in Persönlichkeitsentwicklung. Doch es war kein Leichtes, die angestrebte Vielfalt auch in der Praxis durch diversifiziertere Profile unter den Jugendlichen zu verwirklichen.

Zu Beginn des Schuljahres 2023 begann der taubstumme Ahamado Ouedraogo seine Ausbildung in den Werkstätten. Von den vier Lehrkräften hatte nur ein Lehrer rudimentäre Kenntnisse in Gebärdensprache, aber dies minderte die Begeisterung des Schülers und seiner Lehrer in keiner Weise. «Seit Beginn der Ausbildung bemüht sich dieser junge Mann nach Kräften und er versteht die Aufgaben, die wir ihm auftragen. Man sieht, dass er die Arbeit mag und sich sehr anstrengt.» Aufbauend auf dieser Erfahrung begann im Herbst 2024 ein weiterer Jugendlicher mit derselben Behinderung eine Ausbildung in denWerkstätten.

Zudem wurde dieses Jahr eine junge Frau in die Schweisserausbildung aufgenommen. Rolande Fati Ilboudo hatte bereits anderswo mehrere Absagen erhalten, bevor sie mit der technischen Ausbildung, die sie absolvieren wollte, beginnen durfte. «Zu meiner grossen Überraschung informierten die Verantwortlichen der Werkstätten meine Eltern nach den Vorstellungsgesprächen, dass ich die Ausbildung zum neuen Schuljahr antreten könnte. Ich wurde am ersten Tag freundlich aufgenommen und habe mich seither gut integriert. Ich werde nicht anders behandelt als die Jungen. Ich habe gemerkt, dass ich mich gut konzentrieren muss, dass ich die Arbeit ernst nehmen und vor allem sehr diszipliniert und gut organisiert sein muss, damit ich etwas lerne und mich nicht verletze.»

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