Das Ernährungsprogramm für Kleinkinder (Alimentation du Nourisson et du Jeune Enfant, ANJE) hat zum Ziel, die Ernährung, die Gesundheit und die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern zu fördern, indem so weit wie möglich auf Gute Praxis beim Stillen geachtet wird. Besonders wichtig ist dabei auch die Beikostgabe.
Abija Guidenoba ist in Koumra, einer Stadt im Süden des Tschad, ein Vorbild für Engagement und Hoffnung. Die 32-Jährige ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern – ein drittes ist unterwegs und soll im März zur Welt kommen. Sie hat beschlossen, ihr Leben der Unterstützung der Ärmsten zu widmen. Abija stammt selbst aus einer armen Familie. Ihr Vater ist Pfarrer, Mitgefühl und der Dienst an den Mitmenschen waren Werte, die ihre Kindheit prägten.
Ihr Werdegang ist inspirierend: Nach der Primarschule in Bessada und der Sekundarschule in Koumra absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und schloss diese 2016 mit dem staatlichen Diplom ab. Das war der Beginn ihres beruflichen Engagements für benachteiligte Menschen. 2021 stiess Abija zu Morija, zunächst als Betreuerin für «Sparen für die Veränderung», dann 2023 für das ANJE-Ernährungsprogramm.
Ihre Berufswahl ist das Ergebnis einer wahren Berufung. «Ich wollte meinWissen über Unterernährung nutzen, um den Betroffenen zu helfen», erklärt sie. Ihre Unterstützung geht jedoch über ihre offiziellen Aufgaben hinaus: Abija ist auch eine Art Sozialarbeiterin, sie berät die Frauen in praktischen und persönlichen Fragen des Alltags. Mit den Frauen, denen sie hilft, verbindet Abija eine tiefe Liebe: «Ich wünsche mir, dass die Frauen im Tschad voller Liebe betrachtet werden, und dass ihr Leben von dieser Liebe geprägt ist!»
Ihr Ehemann und ihre Familie unterstützen ihr Engagement voll und ganz. «Mein Mann hat mich stets ermutigt, denn er sieht, dass meine Arbeit dazu beiträgt, die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern. Es ist eine wichtige Aufgabe», erklärt sie.
Abija schätzt die Zusammenarbeit mit den Frauen in den Dörfern, den Verantwortlichen der Gesundheitszentren, den Dorfverantwortlichen und dem Team von Morija sehr. Gemeinsam sensibilisieren sie die Menschen und kämpfen gegen die Unterernährung. «Die Tätigkeit von Morija ist eine Ergänzung der Arbeit der Gesundheitszentren. Die Auswirkungen sind sichtbar und die Ergebnisse ermutigend», meint sie.
Für die Zukunft träumt Abija von einer Welt, in der die Unterernährung im Tschad und in den Dörfern, in denen sie arbeitet, der Vergangenheit angehört. Sie hofft, dass die von ihr betreuten Frauen eigenständig werden und dass ihre Kinder gesund aufwachsen, damit sie ihre eigenen Träume verwirklichen können. «Wenn es keine Unterernährung mehr gibt, ist meine Arbeit nicht mehr nötig!», sagt sie mit einem aufrichtigen Lächeln.
Dank Fachpersonen wie Abija Guidenoba erzielen die Projekte von Morija konkrete Resultate und verändern die Gemeinschaften, Mutter für Mutter und Kind für Kind.