Wie neue Projekte entstehen

Die Lancierung eines neuen Projekts bei Morija ist stets das Ergebnis sorgfältiger Vorbereitungsarbeiten. Vom Entstehen eines Bedarfs bis hin zu den ersten konkreten Maßnahmen vergehen in der Regel mindestens ein bis zwei Jahre. Dieser durchdachte Prozess gewährleistet, dass die Projekte fundiert, an die lokalen Bedürfnisse angepasst und durch vertrauenswürdige Partnerschaften getragen sind.

Senegal: Eine Begegnung wird zur Chance

Es begann im Jahr 2022 anlässlich des Weltwasserforums in Dakar. Dort traf Bertrand Cousin, Direktor der Interessengruppe Cluster Eau Lémanique, auf Vertreterinnen und Vertreter des Départements Tivaouane sowie des Dorfes Niakhène.

Sie berichteten ihm von einem dringenden Problem: einem unzureichenden Versorgungsnetz, das den Trinkwasserbedarf mehrerer Dörfer in der Region nicht decken kann.

2023 bündelten Morija und die Interessengruppe ihre Kräfte, um eine gemeinsame Initiative zu planen und eine Vision für ein internationales Trinkwasserversorgungsprojekt zu entwickeln. Bald zeigte sich, dass sich die jeweiligen Kompetenzen hervorragend ergänzen: Cluster Eau Lémanique bringt technisches Know-how ein, Morija verfügt über langjährige Erfahrung mit Großprojekten in Afrika südlich der Sahara.

Im darauffolgenden Jahr wurde die Zusammenarbeit durch eine Rahmenvereinbarung formell gefestigt. Zudem fand Morija mit Eau Vive Sénégal einen Umsetzungspartner vor Ort. Derzeit erstellen wir gemeinsam die technische Diagnose und bereiten das Projekt vor, um anschließend erste Geldgeber zu gewinnen.

Aktuell wird eine umfassende Feldstudie durchgeführt, um die genauen Bedürfnisse zu ermitteln – mit dem Ziel, noch vor Jahresende mit der Umsetzung zu beginnen.

Tschad: Erweiterung unserer Arbeit in einem bestehenden Einsatzland

Morija ist im Tschad bereits seit Langem in den Bereichen Gesundheit und Bildung tätig. Die Entscheidung, unsere Arbeit auf den Trinkwasserzugang auszuweiten, entspricht einer strategischen Zielsetzung.

Eine vertiefte Analyse im Jahr 2024 – zu lokalen Bedürfnissen, bestehendem Zugang zu Trinkwasser, vorhandenen Akteuren und dem rechtlichen Rahmen – führte dazu, dass der Tschad unter unseren verschiedenen Einsatzländern ausgewählt wurde.

Ein Fahrplan wurde erstellt, um diese neue Ausrichtung zu strukturieren. Während eines Besuchs vor Ort Anfang 2025 wurden die Grundzüge des Projekts festgelegt. Im nächsten Jahr soll eine Pilotphase starten.

Unterschiedliche Ansätze, gleiche Prinzipien

Die Dynamik dieser beiden Projekte ist komplementär:

  • Senegal: ein neues Einsatzland mit einem bereits bestehenden lokalen Partner – initiiert durch eine Anfrage lokaler Akteure
  • Tschad: ein bestehendes Einsatzland, in dem Morija den Wirkungsbereich gezielt erweitert

Das Vorgehen bleibt jedoch dasselbe:

  • Orientierung an den vor Ort ermittelten Bedürfnissen
  • Enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern
  • Ein Ansatz, der sich mit der Arbeit in Burkina Faso deckt: Verbesserung des Zugangs zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Dienstleistungen und Förderung von Verhaltensänderungen durch Hygieneschulungen

Alle Projekte von Morija verfolgen das Ziel, die Menschen unter Einbeziehung lokaler Ressourcen und Kompetenzen zu begleiten, damit sie ihre Lebensbedingungen nachhaltig verbessern können.

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