Morija richtet den Fonds «Akteure der Solidarität» ein

Partnerschaftliche Entwicklung : Mit dem Fonds «Akteure der Solidarität» will Morija lokale Initiativen mit ausgeprägtem gesellschaftlichem Potenzial fördern. Solche Projekte sind oft mit viel Leidenschaft und Engagement, aber wenigen Mitteln verbunden.

Durch die Förderung der Eigenständigkeit, der sozialen Innovation und der gemeinschaftlichen Beteiligung entspricht dieser Fonds unserem Auftrag: allen Menschen zu ermöglichen, Akteure ihrer eigenen Entwicklung zu werden.

Weil die kleinen Solidaritätsorganisationen häufig tolle Ideen, aber nur wenig Geld haben, lancierte Morija 2024 den Fonds «Akteure der Solidarität». Dieses innovative Programm will Kleinstprojekte unterstützen, die von lokalen Akteuren getragen werden, und zwar in den Einsatzbereichen von Morija (Ernährung, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene, Gesundheit, Bildung und Ländliche Entwicklung).

Ein Fonds zur Förderung lokalen Einfallsreichtums

Mit einer maximalen Unterstützung von CHF 5’000.– pro Projekt – bis zu 50 % der Gesamtkosten – ermöglicht der Fonds Morija, Organisationen zu unterstützen, deren Jahresbudget nicht höher als CHF 250’000.– ist.

Die Projekte müssen:

  • ein bestehendes lokales Problem angehen,
  • einen konkreten gesellschaftlichen Nutzen aufweisen,
  • und einen partizipativen und nachhaltigen Ansatz verfolgen.

Im Jahr 2024 wurden aus rund zwanzig Bewerbungen drei Projekte für unterschiedliche Kontexte ausgewählt. In Tori-Bossito, Benin, zeichnete sich ein Projekt zur Aufklärung über Menstrualhygiene durch seine ehrgeizigen Ziele, seine Relevanz und seine lokale Verankerung aus.

Ein Beispiel in Benin : Tabus beseitigen durch Aufklärung über die Menstruation

In der Gemeinde Tori-Bossito im Süden Benins bat der Verein Atelier Ouverture Azo (AOA) Morija um Unterstützung für eine Initiative, welche für die Menstrualhygiene in den Schulen sensibilisieren will.

Ziel: ein heikles, aber entscheidendes Problem anzugehen – die Tatsache, dass viele Mädchen aufgrund ihrer Menstruation der Schule fernbleiben.

In diesem Teil Westafrikas befolgt weniger als ein Fünftel der Mädchen die Hygieneempfehlungen während der Menstruation. Grund dafür sind tief verwurzelte Tabus, kein Zugang zu Menstruationsartikeln und fehlende Informationen. Die Folge: Abwesenheit vom Unterricht, Scham, Isolation und manchmal sogar Schulabbrüche.

Die Lösung: Bildung, Beteiligung und Dialog

Um das Problem zu bekämpfen, hat AOA eine konkrete und partizipative Lösung entwickelt:

  • Sensibilisierungsworkshops für Lehrkräfte, Eltern und lokale Behörden
  • Praktische Workshops, in denen die Mädchen lernen, nachhaltige Binden und Zyklusarmbänder herzustellen
  • Bildung von Teams, die sich mit Menstrualhygiene befassen, in Sekundarschulen und Ausbildungszentren

Das Projekt wird von Morija im Rahmen des Fonds «Akteure der Solidarität» unterstützt. Seit seiner Lancierung im Januar 2025 haben bereits 150 Mädchen gelernt, wie man Zyklusarmbänder anfertigt, und es konnte ein Dialog über ein lange ignoriertes Thema angestossen werden.

Jede Teilnehmerin hatte am Ende ihr eigenes Armband und weiss nun vor allem viel mehr über ihren Körper. Am Ende sollen rund 1’200 Mädchen von diesem Projekt profitieren, das zur Hälfte von Morija finanziert wird.

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