Internationales Programm 2021 – 2024
In Zusammenarbeit mit zwei Partnerorganisationen (FH Schweiz und Lepra-Mission) und innerhalb des Dachverbandes Interaction beteiligt sich Morija an der Umsetzung des gemeinsamen Programmes „Learning 360°“ mit dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit der verletzlichsten Menschen des Südens zu stärken. Dieses breitgefächerte, sektorübergreifende Programm ist eine Premiere in der Geschichte von Morija und ein Zeichen der Anerkennung für das Engagement, die Erfahrung und die Professionalität des Hilfswerks und seiner Partner in der Entwicklungszusammenarbeit.
Das Programm ist in sechs Einsatzbereiche gegliedert, wobei die von Morija umgesetzten Programmteile zum Ziel haben, die Lebensbedingungen der verletzlichsten Menschen in Burkina Faso, in Togo und im Tschad zu verbessern. Kernpunkt aller Handlungen wird dabei die Bildungs- und Lerndimension sein, im Streben danach, für benachteiligte Kinder und Erwachsene ein geeignetes Lernumfeld zu schaffen. Jährlich werden die verschiedenen Projekte 50 000 Menschen zugutekommen; in den vier Jahren Programmdauer sind das 200 000 Begünstigte.
Das Programm verfolgt drei Hauptziele:
Ziel 1: Verbessern der Lebensbedingungen marginalisierter Gruppen
Die Lebensbedingungen von benachteiligten, insbesondere von Konflikten betroffenen Gemeinschaften sollen mit Blick auf die Ernährungssicherheit, den Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu Wasser-Sanitärversorgung-Hygiene (WASH) verbessert werden. Die Deckung der Grundbedürfnisse ist zentral, um gute Lernergebnisse zu erzielen, daher fördert das Programm auch die Umsetzung von Bildungsinhalten in Nicht-Bildungsbereichen. Dieser kombinierte Ansatz wird gefährdeten Gruppen in fragilen Kontexten zu mehr Widerstandskraft verhelfen.
Ziel 2: Erhöhung der Chancen auf hochwertige Bildung für marginalisierte Kinder und Jugendliche
Eine hochwertige Grundbildung für alle ist ein grundlegendes Menschenrecht. Aufbauend auf den bereits bestehenden Regenbogenschulen werden in den Schulen von Burkina Faso und Tschad die Lernbedingungen und die Unterrichtsqualität verbessert. Die Lehrpersonen werden in aktiver Pädagogik geschult. Insbesondere wird darauf geachtet, dass der Unterricht unter sicheren und hygienisch guten Bedingungen stattfinden kann, was wiederum das Lernen fördert und den Schulbesuch von Mädchen erhöht. Das Programm sorgt unter anderem dafür, dass die Schulen über sicheres und sauberes Trinkwasser, Schullatrinen, ein ordentliches Abwassersystem und über die Voraussetzungen für eine angemessene Menstruationshygiene verfügen. Dazu kommt ein Gemüsegarten, um den Schülerinnen und Schülern nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaftstechniken zu vermitteln.
Ziel 3: Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gruppen durch lebenslanges Lernen und stärkere Einbindung
Um die Widerstandsfähigkeit in der Nahrungsmittelproduktion zu fördern, werden Kleinbauernfamilien in Burkina Faso und Togo, die mit Bodendegradation und den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sind, bei der Umstellung auf agrarökologische Anbaumethoden unterstützt. Dazu werden sie geschult, um anschliessend ihr Wissen über die agrarökologischen Techniken weitervermitteln zu können. Ausserdem wird in Burkina Faso und im Tschad die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von Frauen durch die Einrichtung von Spargruppen gestärkt. Diese Gruppen dienen als Versicherung, verbessern den Zugang zu Krediten für Investitionen in die Unternehmen der Mitglieder und sind schliesslich eine Quelle der Selbstbestimmung für die Frauen. Durch den Zugang zu Krediten werden von Frauen geführte Kleinstunternehmen gefördert.
Budget und Finanzierung
Das Budget für den Zeitraum 2021–2024 beträgt CHF 6 837 294.-.
Durch die Dachorganisation Interaction wird das Programm von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten zu rund 40 % mitfinanziert.
Unterstützung der DEZA für 2021–2022: CHF 1 238 279.