Familienfelder mit Hecken in Burkina Faso: Ein Programm, das seine Versprechungen hält

Heute 80 % der Bevölkerung, die von der Landwirtschaft lebt, also den Boden bewirtschaftet, um die Familie zu ernähren, ist dieser Regen von grundlegender Bedeutung. Die auf Familienbetriebe gestützte Landwirtschaft ernährt zwar die Welt, doch sind diejenigen, die sie betreiben, paradoxerweise am stärksten von Hunger betroffen.

In diesem Sinne werfen die jüngsten Zahlen von UNICEF zum Hunger in der Welt viele Fragen auf. Seit einigen Jahren war nämlich der Hunger zurückgegangen, doch aktuell nimmt er wieder zu: 821 Millionen Menschen, oder jede neunte Person, leidet noch täglich an Hunger. Vor diesem Hintergrund betrachtet sind die Zahlen in Bezug auf die Lebensmittelverschwendung skandalös: Ein Drittel der weltweit hergestellten Nahrungsmittel wird weggeworfen oder geht verloren! Eine Situation, die die berühmten Worte des ehemaligen Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, unterstreichen: „Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet.“ Während die Menschheit 2019 so viele Nahrungsmittel wie nie zuvor produziert, stirbt alle fünf Sekunden ein Kind an Hunger.

Vor einigen Jahren beschlossen wir gemeinsam mit unseren lokalen Partnern und den Begünstigten unserer Projekte, dass sie sich den Anbau von Nahrungsmitteln wieder neu aneignen und ihre Existenzgrundlage selber in die Hand nehmen sollten. Dank Ihrer Unterstützung zeugen heute die Erfolge unserer gemeinschaftlichen Projekte davon, dass lokale Lösungen möglich sind, und dass die Agrarbevölkerung mit ihren eigenen Händen die Ernährungssicherheit der Familie gewährleisten kann. Es geht nicht mehr nur darum, genug zu Essen zu haben, sondern auch darum, dass die Menschen ihre eigenen Nahrungsmittel selber produzieren und dabei auch entscheiden, auf welche Art sie sie anbauen. Das Projekt „Familienfelder mit Hecken“ ist ein gutes Beispiel für die Möglichkeit, die traditionelle Landwirtschaft zu modernisieren, den landwirtschaftlichen Beruf aufzuwerten und so gegen die Landflucht anzukämpfen, ohne dabei das Modell der industriellen Landwirtschaft zu übernehmen.

 

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