Burkina Faso, beispielloser humanitärer Notfall

Wenn Sie diese Zeilen lesen, stehen unsere Teams in unseren Ernährungszentren an vorderster Front der humanitären Krise, die Burkina Faso jetzt durchmacht. Sie nehmen jeden Tag Kleinkinder in einer Situation fortgeschrittener Unterernährung auf, zu der oft noch andere Komplikationen hinzukommen, wie das Beispiel von Pierre (unten) zeigt.

 Säugling

Burkina Faso durchlebt derzeit eine der schwierigsten Phasen seiner Geschichte und befindet sich in einer beispielslosen humanitären Notlage. Mehr als 700’000 Menschen mussten unter der Bedrohung durch den Terrorismus aus ihren Häusern und Dörfern fliehen um Zuflucht zu finden, meist in behelfsmässigen Lagern, in denen es an allem fehlt :
Unterkunft, Trinkwasser, Lebensmittel, Toiletten, Pflege.

Säuglinge und Kleinkinder sind die ersten Opfer dieser Situation.
Die Wiederherstellung der Ernährung stand immer im Mittelpunkt unserer Aktion und hat jedes Jahr Tausende von Kindern gerettet. Doch heute bedrohen Ernährungsunsicherheit und Unterernährung das Leben von Zehntausenden und die Zukunft einer ganze Generation.
Seit vielen Jahren haben Sie uns treu unterstützt. Und Ihr Engagement hat das Leben vieler Kinder gerettet.

Heute hängt unsere Fähigkeit, auf diese beispiellose humanitäre Herausforderung zu reagieren, von unserer Mobilisierung ab. Deshalb appelliere ich Sie, unsere Kräfte zu bündeln. Jeder Franken zählt ! Trotz der Grösse und Aufgabe und der Herausforderung geben mir unsere Teams, die bereits im Einsatz sind, Ihre Loyalität und Ihr Engagement für uns, Hoffnung.

Pierre BandaogoDie Mutter von Pierre Bandaogo hat eine schwierige Schwangerschaft durchgemacht. Während der Entbindung hatte sie nicht die Kraft, sich um ihr Kind zu kümmern, und es war ihre Grossmutter, die sich um das Kind kümmern musste. Er litt an einer Lippenspalte (Hasenschnabel), einem Geburtsfehler.

Als Pierre am 16. August 2019 im AEZ Morija in Ouagadougou eintraf, war er stark unterernährt und wog mit 13 Monaten nur 4,100 kg (das Durchschnittsgewicht hätte 9kg betragen müssen). Nach 19 Tagen Betreuung hatte das Kind wieder genügend Gewicht erreicht, damit seine Deformität operiert werden konnte. Früher war das unmöglich. Ein grosser Sieg für die Beteiligten, um ihm eine zweite Chance zu geben.Schlusselzahlen

Die Situation der Morija-Ernährungs- und Bildungszentren in Burkina Faso ist besorgniserregend, da die Zahl der Konsultationen und der Bedarf an Betreuung von Kindern und Müttern zunimmt. Die Medikamente sind teuer und die Vertriebenen sind extrem mittellos.

In immermehr Situationenmüssen wir die Behandlung, einschließlich der Säuglingsanfangsnahrung, zu sehr niedrigen Preisen und oft kostenlos anbieten.

 

Was die Ernährungssicherheit betrifft, so befindet sich die Hälfte der Bevölkerung an der Mindestnahrungsmittelschwelle, während die andere Hälfte unter hohem Druck lebt, periodisch Hunger leidet und unter Unterernährung leidet.
Nun ist eine Krisenebene hinzugekommen.

 

Schreibe einen Kommentar