Ende Juni fielen mehrere Wochen lang sintflutartige Regenfälle über das Land, die einen beispiellosen Anstieg der Wasserstände und Überschwemmungen verursachten. Mehr als 341.000 Menschen sind betroffen.
Diese Wetterereignisse tragen zu einem angespannten politischen Kontext bei: Im Jahr 2022 erlebte der Tschad eine Zeit der Unruhen, die sowohl von Wahlen als auch von bewaffneten Angriffen geprägt war. Die Rebellentruppen, angeführt von der „Front for Change and Concord in Chad“ (FACT), betraten am 11. April 2021, dem Wahltag, tschadisches Territorium mit dem erklärten Ziel, auf N’Djamena zu marschieren.
Zusätzlich zu diesen politischen und sicherheitspolitischen Instabilitäten rangiert das Land auf dem Index der menschlichen Entwicklung auf Platz 187 von 189 Ländern. Damit ist es eines der ärmsten Länder der Erde.
Als direkte Folge dieser Überschwemmungen benötigen derzeit 5,5 Millionen Tschader humanitäre Nothilfe. Die tschadischen Behörden haben aufgrund der Verschlechterung der Lebensmittel- und Ernährungssituation einen Lebensmittelnotstand ausgerufen.
Morija im Tschad
Seit mehreren Monaten entwickelt Morija ein Projekt zur Unterstützung der Landwirtschaft des Landes, um die lokale Produktion durch agrarökologische Praktiken zu fördern, um den Nahrungsmittelstress der Bevölkerung zu bekämpfen und gleichzeitig sein Ökosystem zu erhalten. Ziel dieses Programms ist es, die Landwirte auf solche klimatischen Episoden vorzubereiten, die in den kommenden Jahren leider zunehmen werden.
Morija analysiert derzeit die Situation, um der tschadischen Bevölkerung in dieser Zeit der Unruhe und Instabilität Nothilfe leisten zu können.