Am Montag, den 11. Juli hatten wir Besuch von Vertretern eines unserer grössten Partner: die Gemeinde Aesch vom Kanton Basel-Landschaft. Es war ein sehr emotionaler Moment, denn Herr Cyrill Thummel, der von 1998 bis 2004 Gemeindepräsident und später Gemeinderat war, kam zu uns, um sich zu verabschieden, da er bald in Rente geht. Er kam in Begleitung von Frau Marianne Hollinger, aktuelle Gemeindepräsidentin seit 2004 und Ratspräsidentin vom Kanton Basel-Landschaft, welche ebenfalls seit Ihrer Wahl mit einbezogen ist.
Die Gemeinde unterstützt Morija seit 1996. Zu dieser Zeit hatten wir noch eine Aussenstelle in Winterthur. Die Summe der bis heute gespendeten Beträge beziffert sich auf fast 800’000 Franken. Dazu kommen zahlreiche Sachspenden wie zum Beispiel Medikamente für die verschiedenen Gesundheitsprojekte von Morija, die von dem Pharmaunternehmen Mépha, welches sich in der gleichen Gemeinde befindet, dank der Unterstützung durch die Gemeinde gespendet wurden.
Das Engagement von Herrn Thummel und Frau Hollinger ist alles andere als üblich. Die beiden setzen sich voll und ganz für die Dinge ein, die ihnen am Herzen liegen: das Wohlergehen von Kindern und Bildung. Sie kämpfen dafür, dass sie eine bessere Zukunft haben. Um den Fortschritt der Projekte zu verfolgen, haben sie sich regelmässig vor Ort begeben: Herr Thummel 9 Mal und Frau Hollinger 3 Mal. Durch diese Besuche konnten sie sich über einen längeren Zeitraum ein Bild machen, was ihnen ermöglichte, ihre Hilfe dauerhaft zu etablieren, sie weiterzuentwickeln und zu optimieren.
In Burkina Faso wird die Kantine vom Schulkomplex von Paalga und in Yarsé von der Gemeinde Aesch finanziert. Dank diesen, unterstützen andere Gemeinden vom Kanton 4 andere Schulkantinen. Zwei weitere kommen demnächst dazu. Für diese Schulen sind ausserdem der Bau einer Brunnenbohrung in der Nähe und die Errichtung einer Handwaschanlage vorgesehen, wobei einiges schon da ist.
Da es abends früh dunkel wird, wurden einige der Schulen mit Solarelektronik ausgestattet, damit die Schüler am Abend ihre Hausaufgaben machen können. Als nächstes möchte die Gemeinde die Gemüsegärten neben den Kantinen finanzieren, damit sie autonomer sind.
Die Unterstützung von Seiten der Gemeinde beschränkt sich jedoch nicht auf den Bildungssektor. Hier sind einige konkrete Beispiele für Projekte, die von Aesch finanziert wurden:
- Bau von Brunnen für unsere WASH-Programme: elf insgesamt, davon vier im Rahmen der Initiative Solidarit’eau, deren Siegel die Gemeinde seit 2013 trägt.
- Verbesserung der Infrastruktur: Im BZK in Kaya wurden acht neue Räume (2001) errichtet. Bau von Latrinen im AEZ Nobéré und Wiederaufbau des Personalgebäudes (2008).
- Bauarbeiten am Paalga-Schulkomplex und im BZK nach den verheerenden Überschwemmungen im 2009.
- Weiterbildung von Mitarbeitern unserer Projekte (Schulung in Kinderheilkunde für die Krankenschwestern des AEZ Ouagadougou, Schulung in psychologischer Betreuung von behinderten Menschen im BZK, Schulung der Maurer der WASH-Programme …).
Diese wenigen Zeilen genügen nicht, um zu erfassen, wie viele Projekte durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde ermöglicht werden konnten oder gar, welche Tragweite ihr Engagement hatte.
Durch ihre unermüdliche Bereitschaft den Allerärmsten zu helfen, haben Herr Thummel und Frau Hollinger es geschafft, die gesamte Gemeinde mit ihrem Engagement anzustecken. Unter ihrer Schirmherrschaft wurden unzählige Aktionen initiiert, um Spenden für Morija zu sammeln: Weihnachtsmärkte, Blumenverkäufe, usw. Dank ihrer aktiven und aufrichtigen Unterstützung haben sich auch andere für uns engagiert: private Spender, Kirchen, die Feuerwehr, der Fussballclub, das Pharmaunternehmen Mépha, eine internationale Schule, weitere Gemeinden des Kantons und sogar der Kanton selbst!
Vor kurzem, und um seine Mitarbeits-Politik nachhaltig zu sichern, hat sich die am Anfang informelle Arbeitsgruppe Nord/Süd in eine offizielle Arbeitskommission der Gemeinde aufgebaut.
Heute, 20 Jahre später, geht mit der Pensionierung von Herrn Thummel ein Kapitel zu Ende. Wir verdanken seiner integren und zuvorkommenden Persönlichkeit so viel, wir konnten immer auf ihn zählen. Worte können nicht annähernd unsere Dankbarkeit erfassen, für die unzähligen Leben, die gerettet werden konnten, und die vielen Menschen, denen ihr Lächeln zurückgegeben wurde.
Obwohl ein einziges Wort nicht ausreicht angesichts der enormen Grosszügigkeit, die die Gemeinde unter Beweis gestellt hat, ist es das einzige, was uns noch zu sagen bleibt: „DANKE“!