Das BZK wird erweitert!

NOMOS-Architekten
Die NOMOS-Architekten mit Morija-Mitarbeitern, der heimischen Architektin und dem Maurer.

Bauen für bessere Behandlungsbedingungen

Das 1992 eröffnete BZK ist das einzige Rehabilitationszentrum in Burkina Faso, das eine umfassende orthopädische Behandlung anbietet. Mehr als 1’000 Personen mit einer körperlichen Behinderung werden hier jedes Jahr behandelt. Viele Patienten legen oft eine Reise von mehreren Hundert Kilometern zurücklegen, um sich behandeln zu lassen.

Angesichts der steigenden Nachfrage nach den Leistungen des Zentrums, dessen Kapazität inzwischen an seine Grenzen stösst, muss es dringend erweitert werden. Somit können in Zukunft noch mehr Patienten behandelt werden.

Die Architektengruppe NOMOS, die Partner von Morija ist, hat kostenlos Pläne für zwei neue Gebäude entworfen, in denen eine Apotheke, ein Labor, ein Lagerraum sowie zusätzliche Krankenzimmer untergebracht werden sollen.

Eine traditionelle und ökologische Bauweise

Im Oktober 2016 sind vier Mitarbeiter von NOMOS eine Woche lang nach Burkina Faso gereist, um sich dort mit dem Team des BZK zu treffen und sich das Gelände anzusehen, auf dem die Gebäude nach dem Prinzip des nubischen Gewölbes errichtet werden sollen. Diese Bauweise eignet sich besonders gut für die Bedingungen vor Ort und ermöglicht Wohngebäude mit gewölbten Dächern mit einfachem Werkzeug, lokalem Baumaterial (Lehm und Stein anstatt Stahlbeton und Blech) und einfachen Kompetenzen.

Durch die Verwendung von Lehm und Stein statt Stahlbeton und Blech ist diese Bauweise sehr umweltverträglich. Die Technik des nubischen Gewölbes ist wasserdicht und hitzebeständig und eignet sich daher gut für die Errichtung solider und langlebiger Gebäude, die Komfort in Hinblick auf Wärme und Ästhetik bieten.

Die Krankenstation wird aus fünf Zimmern mit je sechs Betten bestehen, insgesamt kommen damit 30 weitere Betten dazu. Die Krankenzimmer bieten genügend Platz für die Familien und das Pflegepersonal. In einem zweiten Gebäude werden der Empfang, ein Büro, eine Apotheke, das Labor und das Lager untergebracht, die durch Mehrzweckräume verbunden sind, welche dem Zentrum als Begegnungsräume dienen. Beide Gebäude sind mit Schatten spendenden Aussenanlagen versehen, wo Patienten empfangen werden und Familien sowie Pflegepersonal sich ausruhen können.

Kompetenz-Sponsoring

Auf ihrer Reise, die Architekten haben sich ausserdem mehrere Gebäude im Land angesehen, um die verschiedenen Bauweisen der zeitgenössischen Architektur vor Ort sowie ihre Verwendung, Benutzung der Räume und erforderliche Instandhaltung näher kennenzulernen. „Als Architekt war ich erstaunt über so viel unglaubliche, sehr innovative und zeitgenössische Architekturformen und vor allem über die hohe Qualität“, gesteht Lucas Camponovo, einer der Architekten von NOMOS. 

Die NOMOS-Mitarbeiter haben sich mit der Architektin vor Ort, Clara Gbodossou, die bereits ein Gebäude nach dem Prinzip des nubischen Gewölbes in Ouagadougou realisiert hat, und dem Maurer getroffen, mit dem sie üblicherweise zusammenarbeitet, Idrissa Sawadogo. Dieser erhielt eine Schulung vom Verein La Voûte Nubienne, der diese Bauweise unter Maurern bekannter machen will. Die NOMOS-Mitarbeiter haben das von den beiden entworfene Gebäude besichtigt, das sehr gut umgesetzt wurde. Ihre Rolle wird von nun an darin bestehen, der Architektin vor Ort zur Seite zu stehen, um die Durchführung und Qualität der anstehenden Bauarbeiten zu gewährleisten.

Nach der Erweiterung des BZK können die Patienten besser versorgt werden und vor allem mehr Patienten mit Behinderung in Burkina Faso rehabilitiert werden. Mit der Herstellung der Laterit-Ziegel wurde bereits begonnen, die Fundamente sollen noch im Januar 2017 gelegt werden.

Der Bau wurde von der Banque Cantonale Vaudoise (BCV) finanziert, über den Preis „BCV Solidarité“, der Morija 2016 verliehen wurde. Die Architektengruppe NOMOS arbeitet unentgeltlich an diesem Projekt.

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