Die Kantinen der beiden Schulen in Kandarzana

Kinder
Die Kinder während der Mahlzeit.

Das Dorf Kandarzana befindet sich 153 Km entfernt von Ouagadougou. Es gibt dort zwei Primarschulen, Kandarzana A und B. Der Grossteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. Es hat nur sehr wenige Wasserstellen, keine Elektrizität und die Leute leben in sozialer Unsicherheit.

Eine Mahlzeit für die Schüler

Für die Eltern ist es schwierig, ihre Kinder angemessen zu ernähren. Sie werden nie satt, was eine tiefe Schulbesuchsquote sowie einen bedeutenden Rückgang der Aufmerksamkeit während des Unterrichts mit sich bringt. In dieser Region der Welt ist der Hunger einer der Hauptgründe für schulisches Versagen.

Je länger je mehr versuchen Eltern, die den schulischen Erfolg ihrer Kinder sichern möchten, diese auf eine Schule zu schicken, welche mit Kantinen ausgestattet ist.

Morija hat in mehreren öffentlichen Schulen Kantinen eingeführt mit dem Ziel, in der Region die Bedingungen für den Schulbesuch zu verbessern. Die Schulen Kandarzana A und B haben davon profitiert. Die Schüler sind begeistert, sind sie doch sicher, an allen vier Schultagen in der Woche mittags eine Mahlzeit zu bekommen. Jetzt können sie sich während der Mittagspause ausruhen und sich ohne Hungergefühl dem Unterricht widmen. 

Tifa Koanda, 7 Jahre alt, Schülerin in der Schule Kandarzana B

 «Bevor ich in der Schule eingeschrieben war, sah ich meinen Brüdern und Schwestern zu, wie sie ihr Geschirr mitnahmen, um in der Kantine Essen zu holen. Ich habe sie jeden Tag angefleht, mir etwas davon mitzubringen. Ich erwartete meine Einschulung mit grosser Ungeduld. Heute bin ich in der Klasse CP1 und habe das Glück, von der Kantine profitieren zu können.» 

Das Problem der Vielfalt

Morija hat in den Schulen von Kandarzana ausserdem einen Gemüsegarten eingerichtet, da die in der Kantine zubereiteten Lebensmittel nicht immer vielfältig sind. Die Kinder essen hauptsächlich Bohnen, Griess oder « fetter » Reis mit ein paar wenigen Zutaten (Reis, Tomaten, Zwiebeln).

Der Garten wird es den Schülern ermöglichen Neues in den Bereichen Umwelt und Gemüseanbau zu lernen und dank anderen Lebensmitteln eine bessere Qualität der Kantinenmahlzeiten bewirken.

Die Arbeiten zur Vorbereitung des Gemüsegartens haben Anfang des Jahres begonnen. Die Schüler wurden in die verschiedenen Aktivitäten intensiv mit einbezogen. Der Anbau von Tomaten und Kohl hat dieses Jahr unter der grossen Hitze im Februar und März gelitten, doch Auberginen und Frühlingszwiebeln sind gut gewachsen.