Im Februar dieses Jahres wurde der junge Abdul von seinen Eltern ins Medizinisch-Chirurgische Zentrum (MCZ) von Morija in Kaya gebracht. Er litt an schweren Missbildungen beider Beine infolge von nicht sachgemäss behandelten Knochenbrüchen.
Ein erster Unfall hatte zu einer Fraktur des linken Beines geführt, die von einem Tradiopraktiker (traditioneller Heiler) erfolglos geheilt worden war. Nach vielen Leiden wurde Abdul schliesslich zum ersten Mal operiert, aber er hatte es zu eilig, wieder zu laufen: Er verzichtete auf eine ernsthafte Rehabilitation und wollte vorzeitig seine Selbständigkeit wiedererlangen. Sein Bein hatte sich dann wieder verformt, da der Knochen vom Schienbein nicht mehr verfestigt war. Er begriff das Problem, aber ohne es wirklich zu verstehen, und beharrt, darauf zu laufen: «Ich bestand immer noch darauf zu laufen und legte mein ganzes Gewicht auf die rechte Seite, und einige Zeit später brach ich mir auch das rechte Bein. »
Vielleicht litt Abdul unter Mangelerscheinungen, die seine Knochen geschwächt hatten. Zu einem der öffentlichen Krankenhäuser der Hauptstadt weitergeleitet, konnte er aufgrund von Verwaltungsstörungen, die leider häufig auftreten, nicht unterstützt werden.
Die verzweifelten Eltern beschlossen, ihn nach Tanghuiéta, in Benin, zu bringen, um sich von einer europäischen chirurgischen Mission behandeln zu lassen, aber die Covid-Krise hindert die Chirurgen daran, sich zu bewegen. So waren sie wieder am Anfang.
In der Zwischenzeit wuchsen die Knochen nur schlecht zusammen und die Schienbeine verformten sich so stark, dass der Junge grosse Schmerzen hatte und schliesslich überhaupt nicht mehr gehen konnte.
Unter diesen Umständen beschlossen die Eltern, sich an das orthopädische Chirurgische Medizinische Zentrum von Morija in Kaya, zu wenden. Die schweizer- und holländischen chirurgischen Missionen wurden wegen dem Covid unterbrochen, aber Morija hat einen jungen burkinischen Chirurgen, Dr. Christian Nezien, eingestellt.
Trotz der hohen Komplexität dieses Falles war die Doppeloperation von Abduls Beinen ein Erfolg. Nach dem Eingriff durchlief Abdul eine mehrmonatige Rehabilitation, während der er kostenlos vom MCZ betreut wurde.
Patientinnen und Patienten mit dieser Art von Pathologien findet man in Europa heute nicht mehr, doch in Afrika kommen sie noch viel zu häufig vor. Um diese Personen behandeln zu können, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Dank Ihrer Unter-stützung sind wir in der Lage, den Menschen in katastrophalen Situationen wie der hier dargelegten, die zum Glück ein gutes Ende genommen hat, zu helfen.