Samstag, 6. Januar, Internationaler Tag gegen die Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen

Laut WHO kämpfen derzeit zwischen 120 und 140 Millionen Frauen mit den Folgen einer Genitalverstümmelung. Und jedes Jahr müssen weitere 3 Millionen Mädchen diesen Brauch über sich ergehen lassen. Aufklärung ist die beste Waffe gegen diese brutalen Praktiken mit ihren verheerenden Folgen.

Die Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen wird seit vielen Jahren angeprangert. Dennoch werden diese Praktiken fortgesetzt und jedes Jahr bei weiteren 3 Millionen Kindern bzw.  jungen Frauen angewendet.

In zahlreichen Ländern, wie in Burkina Faso beispielsweise, wurde dieser Brauch streng verboten. Dennoch werden mancherorts weiterhin die weiblichen Geschlechtsorgane als kulturelles, soziales und religiöses Ritual entfernt.

Die Verstümmelungen werden von Beschneiderinnen und Geburtshelferinnen, aber auch in über 18% der Fälle von Pflegerinnen durchgeführt. Die Eingriffe erfolgen ohne Betäubung, mit Rasierklingen, Scheren oder Messern. Sie sind nicht nur traumatisierend, sondern können unmittelbare Komplikationen, wie z.B. Blutungen, Tetanus, Blutvergiftung, Harnverhaltung und Tod…nach sich ziehen. Langfristig kommt es zu wiederholten Blasenentzündungen, Zysten, Sterilität, Entbindungsproblemen, Tod von Neugeborenen, und nicht zu vergessen zu gravierenden psychologischen Folgen für die Eigenwahrnehmung.

Der Kampf muss fortgesetzt werden

Catherine Sawadogo ist administrative Leiterin des Aufnahme- und Ernährungszentrums von Ouagadougou. Als wir sie anrufen, erklärt sie uns von Burkina Faso, wie Morija vorgeht: „Morija sensibilisiert die Mütter erkrankter Kinder durch Gespräche, szenische Aufklärung oder Filme für die schwerwiegenden Folgen der Verstümmelung. Wir klären Sie über die dramatischen Konsequenzen auf und machen ihnen die Sinnlosigkeit dieses Brauchs klar!

Die Bevölkerung von Burkina Faso wird seit Jahren vor diesen Praktiken gewarnt. Doch die Tradition ist stärker. Oft üben Schwiegermutter, Grosseltern oder der Vater selbst enormen Druck aus, damit das Kind beschnitten wird. Leider kann die Mutter ihre Tochter nicht immer schützen.

Gott sei Dank versuchen die jungen Frauen, dagegen anzukämpfen. Allzu oft jedoch wird eine junge Braut, die nicht beschnitten wurde, von der Schwiegerfamilie ausgegrenzt.  Ich habe einmal ein Frau getroffen, die aus ihrem eigenen Zuhause fliehen musste, um sich und ihre Kinder zu schützen.

Auch jetzt glauben die jungen Männer immer noch, dass sie impotent werden, wenn ihre Frau nicht beschnitten ist… Einfach schrecklich! Der Wandel vollzieht sich nur langsam und wird noch mindestens eine Generation dauern. Doch ich werde weiter kämpfen, so lange, bis sich die Situation geändert hat.“

In der Februarausgabe, die am 20. dieses Monats erscheint, werden wir Ihnen Frauen vorstellen. Sie sind Begünstigte unserer Aktionen oder Morija-Mitarbeiterinnen und kämpfen gegen ihren prekären Status und ihre untergeordnete Rolle an. Sie setzen sich entschlossen für die Sache der Frau und ihr Recht auf ein Leben in Würde ein. Ein Recht auf Würde nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Kinder.

 

Schreibe einen Kommentar