Frauen, die von der Feldarbeit leben, machen ein Viertel der Weltbevölkerung aus. In den ärmsten Regionen der Welt spielen sie eine wesentliche Rolle, denn sie garantieren, dass ihre Familien mit ausreichend Lebensmitteln versorgt werden.
Neue Möglichkeiten für Frauen in ländlichen Gebieten dank des HFF-Projekts:
In Burkina Faso beackern Frauen auf dem Land oft Böden, die ihnen nicht gehören. Sie haben weder Entscheidungsgewalt, noch werden sie von ihren Männern miteinbezogen. Das von Morija initiierte Projekt der von Hecken durchzogenen Familienfelder (HFF) stellt Familien eine Ackerfläche zur Verfügung, die sie bewirtschaften können. Diese gehört nicht nur den Männern, sondern der gesamten Familie, so dass die Erträge allen zustehen.
Die Frauen, die am HFF-Projekt teilnehmen, treffen Entscheidungen, die ihre Familie betreffen selbst. Ihre Meinungen zählt bei den Männern, und sie können über die angebauten Kulturen auf ihrem Feld bestimmen. So haben sie enorm an Selbstsicherheit gewonnen. Ausser dem verbesserten Status von Frauen ermöglicht das HFF-Projekt auch den Müttern, ihre Kinder vor Unterernährung zu schützen und ihre Lebensqualität zu verbessern, indem sie für eine vielseitige und ausreichende Ernährung sorgen.
Arbeitsverträge für Frauen:
In der Gemeinde Nobéré, in der das HFF-Projekt angesiedelt ist, wurden Frauen mit einem Arbeitsvertrag eingestellt, um die von Hecken durchzogenen Familienfelder anzulegen. Sie sind damit beauftragt, Mist zu liefern, der als Dünger dient, und helfen beim Einzäunen der der Felder.
Die meisten der eingestellten Frauen sind gleichzeitig Mitglieder der Gruppen Sparen für Veränderung (SFV), die von Morija im Rahmen des Colibri-Programms parallel zum HFF-Projekt gegründet wurden. Durch Zugehörigkeit zu einer Spargemeinschaft können sie Darlehen aufnehmen, um diese in Einkommen schaffende Tätigkeiten zu investieren. Die beiden Projekte gehen also Hand in Hand und tragen zur Emanzipation der Frauen in ländlichen Gebieten bei.
Rihanata Ouedraogo, 35 Jahre, unter Vertrag in Passintinga:
„Das HFF-Projekt hat den Frauen in den acht Dörfern, in denen es durchgeführt wird, kollektive Arbeitsverträge verschafft. Ich habe sechs weitere Frauen mobilisiert, um gemeinsam Mist zusammenzutragen, den wir an das Team der Projektverantwortlichen liefern. Wir haben 25 Karren Mist geliefert und dafür 1’500 CFA (CHF 2,60 / 2,30 €) pro Karre bekommen. Mir hat die Arbeit im Frauenkollektiv sehr gefallen. Wir sind solidarisch miteinander umgegangen und haben uns als Einheit gefühlt. Ich freue mich auf ein nächstes Mal, denn es war eine sehr bereichernde Erfahrung.“