Im Tschad wirkt das PMI von Koumra Wunder

Im Tschad unterstützt Morija eine Einrichtung, die durch die NGO Betsaleel gegründet wurde und betrieben wird: das Mutter- und Kinderschutzzentrum (Protection Maternelle et Infantile, PMI) von Koumra, das kranke und unterernährte Kinder behandelt. Christine, die medizinische Leiterin des Zentrums, erzählt von der Ernährungsunsicherheit in der Region:

„Die Ernährungssituation der Kinder zwischen sechs und neun Jahren, die im Zentrum aufgenommen werden, zeugt davon, dass die Ernährungssicherheit in der Provinz Mandoul und in den benachbarten Provinzen gefährdet ist. Diese Situation ist auf das vorzeitige Ende der Regenfälle im vergangenen Landwirtschaftsjahr zurückzuführen: Die Regenzeit war nicht nur geprägt von unregelmässigen Niederschlagsmengen, sondern endete auch verfrüht, was zu Einbussen bei der Getreideernte führte und dadurch zu reduzierten Mitteln für den Lebensunterhalt der ländlichen Haushalte. Die Landwirtinnen und Landwirte sind völlig vom landwirtschaftlichen Ertrag abhängig und müssen einen Teil der Ernte verkaufen, um die Kosten für Gesundheit, Kleidung und den Schulbesuch der Kinder decken zu können. So stand die bäuerliche Bevölkerung nun mittellos da, bevor die Zeit des Mangels (April/Mai) überhaupt angefangen hatte. Trotz der erschwinglichen Lebensmittelpreise auf den Märkten konnten sich die Menschen nicht einmal mehr ein Kilo Hirse für die Familie leisten. Die Patientenzahlen des Mutter- und Kinderschutzzentrums stiegen denn auch stetig (aufgenommene unterernährte Kinder: 51 im Januar, 54 im März und 140 im Mai). Die Haushalte mussten sich Geld oder Nahrungsmittel ausleihen, und diese Kosten bei der Ausbildung der Kinder oder den Gesundheitskosten einsparen.“

 

LEISTUNGEN DES ZENTRUMS SEIT JAHRESBEGINN:

  • 881 geimpfte Kinder
  • 1 200 Nachkontrollen bei Kindern
  • 1 290 Sprechstunden, davon 426 im Zusammenhang mit Unterernährung

 

 

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